Abschlusshearing am Lehrstuhl

Am 13. November 2009 fand am Lehrstuhl der Medizintechnik der TUM in Garching das Ab-schlusshearing zum Vorhaben "Cell Fingerprinter: Analyseeinheit zur objektiven Erfassung des Erscheinungsbildes von Zellkulturen" statt. An diesem Gemeinschaftsprojekt waren neben dem Lehrstuhl auch die Firmen S.CO LifeScience GmbH und Definiens AG beteiligt.

V.l.n.r.: Dr. Christoph Pinkwart, Prof. Dr. Gerd Binnig, Dr. Günter Schmidt, Dr. Maria Athelogou, Dr. Norbert Hums, Dr. Markus Eblenkamp

Der Lehrstuhl für Medizintechnik und die Firma S.CO LifeScience GmbH waren durch Herrn Dr. Markus Eblenkamp, die Firma Definiens AG durch Frau Dr. Maria Athelogou und die Herren Prof. Dr. Gerd Binnig und Dr. Günter Schmidt vertreten.

Das Vorhaben wurde im Rahmen des Förderprogramms Leitprojekte Medizintechnik (BayMED) mit rund 295 T€ gefördert.

Mit dem Vorhaben "Cell Fingerprinter: Analyseeinheit zur objektiven Erfassung des Erscheinungsbildes von Zellkulturen" war beabsichtigt, eine intelligente, morphometrische Analyseeinheit auf der Basis der eCognition-Technologie (Basis-Software von Definiens) zu entwickeln, die die komplexen charakteristischen Erscheinungsbilder verschiedener Zellkulturen automatisch erfassen und objektiv interpretieren kann.

Beim Abschlusshearing konnte seitens IBN, vertreten durch Herrn Dr. Hums und Herrn Dr. Pinkwart, als Ergebnis festgestellt werden, dass im Rahmen des Vorhabens die Grundlagen zur Entwicklung der Analyseeinheit für die Auswertung zellbasierter Assays, insbesondere von Phasenkontrastbildern geschaffen werden konnten. Über die Definition von aus morphometrischen Daten berechneten Indikatoren ist eine objektive, softwaregestützte und automatische Beurteilung des Schädigungsgrades von Zellen möglich geworden.

Drei typischerweise auftretende Zellmorphologien in einer vitalen Fibroblasten-Zellkultur: sternförmige Zelle (großer Kreis), runde, sich teilende Zelle (kleiner Kreis), spindelförmige Zelle (Oval)

Geschädigte Zellen (Zum Teil gekennzeichnet durch Ausstülpungen der Zellmembran, die sich anschließend abschnürt und so eine Fragmentierung der Zelle einleitet. Derartig abgerundete Zellen finden sich vorwiegend bei mittleren Schädigungsgraden)

Es ist beabsichtigt, in einer noch umzusetzenden Produkteinbindung in einen vorhandenen webbasierten Nutzungsansatz den weltweiten Zugriff auf die Analysetechnologie des Cell Fingerprinters zu ermöglichen. Dabei sollen die zu analysierenden Bilder via Internet in die zentrale Analyseeinheit des Cell Fingerprinters geladen werden. In einem vollautomatischen Prozess sollen dann die Bilder im Analysezentrum verarbeitet und die Ergebnisse dem Nutzer zur Verfügung gestellt werden.

Auch ist vorgesehen, ein bereits als Prototyp entwickeltes Low-Budget-Mikroskop (ca. 250 Euro) über einen Internetanschluss mit der zentralen Bildanalyseeinheit des Cell Fingerprinters zu verbinden. Die geringere Abbildungsqualität des Mikroskops soll durch die Verwendung hochwertiger Spezialsoftware zur Nachberechnung der Bilder kompensiert werden.

Low-Budget-Mikroskop

Darüber hinaus ist im Zuge der Projektbearbeitung auch eine Bachelorarbeit mit dem eingebundenen Lehrstuhl realisiert worden.

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